MotoGP Runde 13 in Spielberg: Erster Sieg für Márquez am Red Bull Ring

Marc Márquez hat in Spielberg seine Dominanz in der MotoGP-Saison mit dem sechsten Sieg in Folge fortgesetzt und konnte damit endlich auch am Red Bull Ring den Grand Prix gewinnen. Francesco Bagnaia beendete das Rennen am Sonntag auf dem achten Platz, nachdem er im Sprint aufgeben musste.

Das Ducati Lenovo Team startete am Freitag auf der Rennstrecke von Spielberg in Österreich, Austragungsort des dreizehnten Grand Prix der Saison, mit starken Trainings-Sessions. Marc Márquez führte in beiden Sessions die Zeitenlisten an, Francesco Bagnaia beendete das Training auf dem dritten Platz. Márquez konzentrierte sich auf die Rennabstimmung seiner Desmosedici GP-Maschine und blieb während der gesamten Nachmittagssitzung in der Spitzengruppe. Zwei Minuten vor Schluss fuhr Marc eine Zeit von 1:28,117 und lag damit 0,228 Sekunden vor seinem nächsten Verfolger. Bagnaia, der am Morgen Zweitschnellster war, zeigte ein ausgezeichnetes Gefühl für die Strecke und führte die erste Hälfte des Trainings an, bevor er sich schließlich einen direkten Startplatz für Q2 sicherte.

Auch in FP2 am Samstagmorgen war Marc Márquez mit 1:28,751 wieder der Schnellste im MotoGP-Feld, Pecco Bagnaia lag mit rund drei Zehntelsekunden Rückstand auf Platz 2. Im Qualifying setzte Márquez im ersten Outing mit 1:28,220 eine neue Bestzeit, gefolgt von seinem Bruder Alex Márquez. Nachdem sich für das zweite Outing alle Fahrer neue Reifen geholt hatten, ging es Schlag auf Schlag. Vier Minuten vor dem Ende setzte sich Marco Bezzecchi mit 1:28,060 (Aprilia) an die Spitze. Dahinter folgten Alex Márquez, Francesco Bagnaia und Marc Márquez auf Platz 4, der dann in der Schikane auf dem Kerb ausrutschte und stürzte. Er fuhr zwar weiter, kam aber an die Zeit von Bezzecchi, so wie auch alle anderen Fahrer, nicht mehr heran.

Im anschließenden Sprint hatte Márquez einen perfekten Start von Platz vier aus und kam als Zweiter aus der ersten Kurve. Nachdem er seinem Bruder Alex gefolgt war, überholte er ihn fünf Runden vor Schluss und überquerte schließlich mit einem Vorsprung von 1,2 Sekunden die Ziellinie. Damit fixierte er auch den ersten Rennsieg am Red Bull Ring. Pecco Bagnaia hatte am Start mit einem Durchdrehen des Hinterrads zu kämpfen, was ihn mehrere Positionen kostete. Im Rennen hatte er dann sichtlich Schwierigkeiten auf der Strecke, kehrte aufgrund der technischen Probleme zur Mitte des Rennens an die Box zurück und beendete das Rennen vorzeitig.

Im Rennen am Sonntag gelang Marc Márquez dann der erste Sieg über die volle Grand Prix Distanz in Spielberg. Es gelang ihm, wie schon am Tag davor, ein guter Start und in der zweiten Runde schob er sich auf den zweiten Platz vor, bevor er die Verfolgung des Führenden Marco Bezzecchi (Aprilia) aufnahm. Nach einem hart umkämpften Duell überholte er seinen Rivalen in Runde 20. In der Schlussphase verteidigte Marc die Führung mit großer Entschlossenheit gegen den starken Fermín Aldeguer auf Ducati (BK8 Gresini Racing MotoGP) und siegte mit 1,118 Sekunden Vorsprung. Pecco Bagnaia hatte einen ebenso hervorragenden Start und hielt zwei Drittel des Rennens lang den dritten Platz. Nachdem er nach einem Überholmanöver von Pedro Acosta die Strecke kurz verlassen musste, verlor Pecco allmählich an Boden und überquerte schließlich als Achter die Ziellinie.

Nach dem zwölften Grand Prix der Saison hat Marc Márquez nun 418 Punkte auf seinem Konto und baut seinen Vorsprung auf Alex Márquez auf 142 Punkte aus. Francesco Bagnaia liegt mit 197 Punkten Rückstand auf seinen Teamkollegen auf dem dritten Platz. Das Ducati Lenovo Team führt weiterhin die Teamwertung an (639 Punkte), und Ducati behauptet auch den ersten Platz in der Herstellerwertung (467 Punkte). Das Ducati Lenovo Team übersiedelt bereits nach Ungarn, wo in fünf Tagen im Balaton Park die MotoGP zum ersten Mal zu Gast ist.

 

Marc Márquez

#93 Ducati Lenovo Team

 SAMSTAG  Der Crash im zweiten Zeitfahren während des Qualifyings war natürlich ein Fehler, und er hätte das Ergebnis des Rennens beeinflussen können, da es hier – anders als es vielleicht den Anschein hat – nicht einfach ist, zu überholen. Ich habe versucht, Alex in der Anfangsphase zu überholen, aber er war sehr stark, also habe ich mich auf die letzten fünf Runden vorbereitet und dann die Führung übernommen. Wir haben eine unglaubliche Saison hinter uns, und unsere Leistung, insbesondere am Samstag, ist fantastisch. Mal sehen, wie es morgen läuft, aber mein einziges Ziel ist das Ultimative – der Gewinn der Meisterschaft.

 SONNTAG  Ich war natürlich sehr motiviert, hier zu gewinnen. Als ich am Donnerstag gefragt wurde, was mein Ziel auf dieser Strecke sei, sagte ich, dass es der Sieg auf der roten Ducati sei, da ich auf dieser Strecke schon oft gegen dieses Motorrad verloren hatte. Ich wusste, dass Marco (Bezzecchi) und Pecco meine Hauptkonkurrenten über die lange Distanz sein würden, da Alex eine Long-Lap-Penalty absolvieren musste, von der man nur schwer an die Spitze zurückkommen kann. Wir hatten bereits festgestellt, dass Fermín (Aldeguer) unter allen Ducati-Fahrern derjenige war, der den Reifenverschleiß am besten in den Griff bekam. Als ich seinen Namen auf der Boxentafel sah, wusste ich, dass ich wieder Gas geben musste, und wir beendeten das Rennen mit einem guten Tempo. Ich bin glücklich, wir leisten großartige Arbeit, und jetzt wartet Balaton auf uns.

Francesco Bagnaia

#63 Ducati Lenovo Team

SAMSTAG  Was wir derzeit wissen, ist das Endergebnis: Ich habe das Rennen nicht beendet. Wir müssen auf das Feedback der Ingenieure warten, das auf den wenigen Runden basiert, die ich absolvieren konnte. Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Ich hatte mit großer Instabilität zu kämpfen, insbesondere am Heck, was mir bereits während der Aufwärmrunde aufgefallen war. Sobald wir mehr Informationen haben, werden wir wissen, ob vor dem Rennen Anpassungen erforderlich sind. Es ist schade, denn trotz des schlechten Starts hatte ich theoretisch das Tempo, um wieder in die Punkte zu kommen, aber leider war das heute nicht möglich.

 SONNTAG  Es ist schwer, diese Leistung zu erklären, vor allem auf einer Strecke, auf der ich immer stark war. Ich hatte einen guten Start und in den ersten Runden sah alles gut aus, auch wenn ich nicht das gleiche Tempo wie die Spitzenreiter hatte. Der Plan war, ruhig zu bleiben und das bestmögliche Ergebnis einzufahren, aber dann wurde ich langsamer, als ich die Unterstützung vom Heck verlor. Heute kämpfte ich um die Top 8 und lag im Ziel 12 Sekunden hinter dem Marc – mein Tempo war langsam. Das Wochenende begann sehr gut und das Tempo am Freitag und Samstagmorgen war gut. Jetzt wissen wir, wie der Sprint und das Rennen gelaufen sind, und das ist schade. Das Potenzial ist da, aber wir können es im Rennen derzeit nicht umsetzen.

Luigi Dall’Igna

Ducati Corse General Manager

Heute haben wir eine weitere unglaubliche Leistung von Marc erlebt, der es endlich geschafft hat, den „Fluch“ von Spielberg zu brechen. Seine Fähigkeit, schnell zu sein und das Rennen fast nach Belieben zu kontrollieren, ist einzigartig, und wir sind wirklich froh, ihn als Teil der Ducati-Familie zu haben. Herzlichen Glückwunsch auch an Fermín, der ein außergewöhnliches Rennen gefahren ist: Wäre er in der Anfangsphase näher an der Spitze gewesen, wer weiß, was für einen Kampf wir dann erlebt hätten. Aber das ist nur eine Frage der Zeit, denn sein Talent ist offensichtlich. Es tut mir leid für Pecco's Schwierigkeiten, besonders auf einer Strecke, auf der er in der Vergangenheit so gut abgeschnitten hat. Wir geben jedoch nicht auf, und ich hoffe, dass er bald wieder zu seiner Form der letzten Zeit zurückfindet.

QUALIFYING 2

1. Marco Bezzecchi - Aprilia

2. Alex Márquez - Ducati

3. Francesco Bagnaia - Ducati

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SPRINTRACE

1. Marc Márquez - Ducati

2. Alex Márquez - Ducati

3. Pedro Acosta - KTM

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RACE

1. Marc Márquez - Ducati

2. Fermín Aldeguer - Ducati

3. Marco Bezzecchi - Aprilia

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