LEICHTBAU, EIN TEIL DER DUCATI DNA
Leichtbau ist weder günstig noch einfach, aber es ist ein wesentlicher Bestandteil der Ducati DNA. Bereits bei der Entwicklung eines neuen Modells steht diese Aufgabe im Fokus des Entwicklungsteams in Borgo Panigale. Daher sind die Ducati Modelle in Bezug auf das Gewicht mittlerweile ein Benchmark.
Ein möglichst geringes Fahrzeuggewicht ist sowohl eine Frage der Konstruktion als auch der Materialien. So ersetzt Ducati häufig Stahl durch Aluminium und in besonderen Fällen auch durch Magnesiumlegierungen. Aufwändige Produktionsverfahren wie das Vakural-Gießverfahren tragen ebenfalls zur Gewichtsreduktion bei.
Bei Auspuffanlagen setzt man in einigen Fällen auf Titanium und schwermetallisches Wolfram macht die Kurbelwellen bei Rennmotorrädern leichter, was ein echtes Paradoxon darstellt. Lithium, das einzige Metall, das schwimmt, kommt immer häufiger in den Batterien zum Einsatz. Mehr Informationen über die bei Ducati bevorzugt eingesetzten Materialien finden Sie weiter unten.
Elementar und fundamental. Das Geheimnis des Kohlenstoffs ist seine molekulare Struktur, die es ihm ermöglicht, in verschiedenen Formen vorzukommen - von weichem Graphit bis hin zu hartem Diamanten. In seiner attraktivsten Form ist Kohlenstoff bekannt als dünne Fasern, die präzise gewebt, mit Epoxid verklebt und von Hand geformt werden, bevor sie in einem Druckgefäß gehärtet werden. Dieser Kohlenfaser-Verbundstoff, auch bekannt als Carbon, besitzt ein außergewöhnliches Stärke-Gewichts-Verhältnis und eine hervorragende Festigkeit, die insbesondere durch unterschiedliche Faserkonstruktionen optimiert werden kann. Auf diese Weise können Komponenten genau auf die gewünschten Struktureigenschaften abgestimmt werden.
Wolfram ist ein schweres, silbrig-weißes Edelmetall mit dem höchsten Schmelzpunkt aller Metalle. Seine extreme Dichte bedeutet, dass ein Stück reines Wolfram unglaublich schwer ist. Aus diesem Grund ist das Metall hervorragend als Ausgleichskomponente geeignet. Klein bei minimaler Masse, können Wolfram-Gegengewichte mit größter Präzision angebracht werden. Dieses Paradoxon wird in hochmodernen technischen Anwendungen genutzt, so zum Beispiel in rotierenden Komponenten gestattet die Verwendung von Wolfram die leichteste und optimal ausbalancierte Gesamtstruktur zu erzielen.
Lithium ist ein leichtes und ätherisches Metall, das gegen die allgemeine Vorstellung von Metallen verstößt, da es so leicht ist, dass es sogar schwimmt. Als eines der drei leichtesten Elemente zusammen mit Helium und Wasserstoff, wird Lithium seit Anbeginn der Zeiten eine unglaubliche Energie zugeschrieben. Es reagiert heftig mit Wasser, kann leicht entzündet werden und hat eine hohe elektrochemische Leitfähigkeit. Daher wird es in geschlossenen Systemen verwendet, wie zum Beispiel leistungsstarke und kompakte Lithium-Ionen-Batterien, die trotz ihres geringen Gewichts höchste Performance liefern.
Magnesium, das aus den weißglühenden Gasen im Kern von Supernovae entstanden ist, erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Verarbeitung. In Kombination mit anderen Elementen wird seine "Launenhaftigkeit" abgeschwächt, und durch die Anwendung modernster Fertigungstechniken wird es zu einem hervorragenden Material. Es ist leichter und stärker als Aluminium und bietet gleichzeitig eine außergewöhnliche Schwingungsdämpfung - die perfekte Voraussetzung für Hochleistungskomponenten, bei denen ein möglichst geringes Gewicht und Festigkeit ohne die Notwendigkeit hoher Steifigkeit besonders wichtig sind.
Das am häufigsten vorkommende Metall in der Erdkruste ist Aluminium. Es ist schwierig und energieintensiv, aus Eisenerz zu gewinnen. Der Grund dafür ist einfach: Mit einem Bruchteil der Dichte von Stahl und halb so viel wie Titan, kann Aluminium eine ideale Wahl für ein extrem niedriges Gewicht sein. Seine Kombination mit anderen Metallen verbessert seine natürliche Weichheit und schafft ein steifes, leichtes und robustes Material mit hoher Korrosionsbeständigkeit. Eine solche Legierung aus Aluminium und Zink, Ergal (auch Duraluminium genannt), besitzt hervorragende Festigkeit, Leichtigkeit und Haltbarkeit und wird oft für anspruchsvolle Anwendungen wie Raumfahrt und Flugzeugbau eingesetzt.
Titan wurde im 18. Jahrhundert entdeckt, doch seine Herstellung aus Eisenerz ist erst seit 60 Jahren möglich. In dieser Zeit hat das Metall den Ruf erlangt, so legendär zu sein wie die Titanen, nach denen es benannt ist. So stark wie Stahl, aber 45% leichter, ist Titan resistent gegen jegliche Korrosion und hat einen beeindruckenden Schmelzpunkt von 1660°C. Aufgrund seiner Eigenschaften ist Titan teuer und sehr schwer zu verarbeiten, wodurch es nur für Anwendungen geeignet ist, die höchste Leistung erbringen müssen. Für leichte Komponenten, die unter extremen Bedingungen zum Einsatz kommen, ist es jedoch das perfekte Material.