Misano World Circuit Marco Simoncelli - Italien
Die Rennstrecke von Misano Adriatico, nahe Rimini gelegen, wurde in den Jahren 1969 geplant und 1972 eröffnet. Seitdem hat sie mehrere bedeutende Änderungen erfahren. Im Jahr 2007 fand Misano Einzug in den MotoGP-Kalender und ist heute Gastgeber sowohl für die MotoGP- als auch die World Superbike-Rennserie. Nach dem tragischen Tod des Motorradrennfahrers Marco Simoncelli, der aus dieser Region stammte und 2011 bei einem Rennen in Sepang verunglückte, wurde die Strecke zu seinen Ehren in den "Misano World Circuit Marco Simoncelli" umbenannt.
Das Rennen wird als Grand Prix von San Marino bezeichnet. San Marino selbst, ein Kleinstaat mit knapp über 30.000 Einwohnern, liegt in den Hängen des Monte Titano nur 25 Kilometer von der Rennstrecke entfernt. Es zählt zu den ältesten Republiken der Welt und bietet Sehenswürdigkeiten wie die mittelalterliche Zitadelle, die Kirche Giovanni Michelucci und die Rocce-Burgen auf den Höhenrücken der Città di San Marino, die definitiv einen Besuch wert sind.
Die Region Emilia-Romagna, in der die Rennstrecke liegt, ist als das "Motor Valley" bekannt und hat einige der bekanntesten Automobil- und Motorradmarken hervorgebracht, darunter Dallara, Ducati, Ferrari, Lamborghini, Maserati und Pagani. Hier haben Besucher die Gelegenheit, zahlreiche Museen und Fabriken zu besichtigen, um einen Einblick in die Geschichte und Technologie der Automobil- und Motorradherstellung in dieser Region zu erhalten.
Diese Region zeichnet sich auch durch eine beeindruckende Anzahl von Rennstrecken aus, darunter das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola, das kleine Autodromo di Modena, das jedem MotoGP-Enthusiasten bekannte Autodromo Internazionale del Mugello, die Mini-Rennstrecke Autodromo Varano de' Melegari und natürlich der Misano World Circuit Marco Simoncelli, wo sich auch tausende Ducati-Fans regelmäßig zur World Ducati Week versammeln.

STRECKENLÄNGE 4.226 |
STRECKENBREITE 12 |
KURVEN 6L / 10R |
LÄNGSTE GERADE 530 |
FAHRTRICHTUNG RE |
HÖHENUNTERSCHIED 10 m |
Die Strecke ist 4,23 km lang, etwa 12 Meter breit und verfügt über 16 Kurven – 10 Rechts- und 6 Linkskurven. Das Layout ist technisch anspruchsvoll und verlangt von den Fahrern ein gutes Gefühl für Rhythmus, Traktion und Bremspunkte. Enge, winkelige Kurvenkombinationen im mittleren Sektor treffen auf schnellere Passagen mit flüssigen Richtungswechseln, wie etwa in Kurve 11, die mit viel Speed angefahren wird.
Besonders herausfordernd ist der begrenzte Grip, vor allem bei Hitze – Reifenmanagement und exakte Linienwahl sind entscheidend. Die enge Kurvengestaltung und relativ kurzen Geraden machen Überholen schwierig, wodurch die Qualifikation und ein guter Rennstart besonders wichtig sind.
Misano ist eine echte Fahrerstrecke, die präzises Fahren belohnt und durch ihre emotionale Nähe zur italienischen MotoGP-Fangemeinde eine ganz eigene Atmosphäre mitbringt.